Foto: Baroquine Photography, Katrin Arfmann
Artist Statememt
Kunst als Brücke zwischen Innenwelt und Außenraum
Ich begreife meine künstlerische Arbeit als eine kontinuierliche Suche nach Klarheit und Tiefe. In den reduzierten Formen und Farben der konkreten Kunst finde ich ein kraftvolles Ausdrucksmittel, das mir ermöglicht, innere Prozesse präzise und dennoch universell verständlich zu vermitteln. Dabei fasziniert mich besonders die Wechselwirkung von Raum, Form und Farbe: Jede Linie, jede Farbfläche und jede Proportion erzählt eine Geschichte, die weit über das rein Visuelle hinausweist.
Mein Schaffensprozess gleicht einer meditativen Reise. Durch die Reduktion auf das Wesentliche entsteht ein konzentrierter Raum, in dem ich mich mit meinen Gedanken, Emotionen und philosophischen Fragestellungen auseinandersetze. Geometrie ist für mich das perfekte Vehikel, um komplexe Empfindungen in eine klare Bildsprache zu übersetzen. So öffne ich ein Fenster zu meiner Innenwelt, während ich gleichzeitig einen Spiegel vorhalte, in dem die Betrachter sich selbst entdecken können.
Die zentrale Leitidee meiner Arbeit – „Progression – Das Werden des Seins“ – entspringt meinem Wunsch, Wandlung und Wachstum als unverzichtbaren Teil des Menschseins zu begreifen. Ich lade das Publikum ein, sich von meinen Werken berühren zu lassen und mutig neue Perspektiven zuzulassen. In einer Welt, die oft von Konformität und vorgefertigten Meinungen geprägt ist, sehe ich meine Kunst als Ort der Reflexion und der Selbstbestimmung.
Meine künstlerische Mission ist es, Menschen anzuregen, ihr eigenes Wesen zu ergründen und Entscheidungen aus innerer Überzeugung zu treffen. Ich träume von einer Gesellschaft, in der individuelle Rhythmen gefeiert werden und jeder Mensch den Mut hat, Neues zu wagen. Indem ich in meinen Werken die Brücke zwischen dem Inneren und dem Äußeren schlage, hoffe ich, einen Anstoß zu geben, alte Denkmuster zu hinterfragen und die Welt in ihrer Vielfalt bewusster wahrzunehmen. So wird jedes Bild zum Ausgangspunkt einer Reise – zu sich selbst und zu immer neuen Möglichkeiten.

„Meine Kunst inspiriert dazu, Entscheidungen aus innerer Überzeugung zu treffen und sich nicht von Konventionen eingengen zu lassen. “

Durch Kunst zur eigenen Bestimmung
Die Wurzeln der in Hamburg lebenden Künstlerin Barbara Maahs liegen am Niederrhein in Nordrhein-Westfalen. Die Nähe zum Bergbau und zur Stahlindustrie hat sie nachhaltig geprägt. Diese Erfahrungen formten nicht nur ihre Identität, sondern auch ihr Verständnis für den unvermeidlichen Fortschritt und den kontinuierlichen Strukturwandel. Ihre Kunst spiegelt diesen Prozess wider und lädt den Betrachter ein, über die Beziehung zum eigenen Wandel nachzudenken.
Nach ihrer Ausbildung zur Technischen Zeichnerin zog es sie nach Düsseldorf, getrieben von dem Wunsch, ihren Traum vom Studium der Architektur und des Designs zu verwirklichen. Die technische Arbeit allein konnte ihren schöpferischen Geist nicht füllen. Im Studium jedoch entdeckte sie die Freiheit der Fantasie. Sie tauchte ein in die vielfältigen künstlerischen Facetten: Kunst, Entwurf, Design. Besonders prägend waren die Gestaltungskurse bei den Professoren Carl Krasberg, Thomas Dawo, Dr.-Ing. Wolfgang Meisenheimer und Friedrich Christoph Wagner.
Mit dem Ingenieurdiplom in der Hand stürzte sie sich mit Enthusiasmus in die Arbeit in den Architekturbüros. Doch das Leben, in seiner unvorhersehbaren Weise, stellte sie vor gesundheitliche Herausforderungen, die sie zwangen, diesen Pfad zu verlassen.
Nach ihrer Genesung fand sie sich in einem nicht künstlerischen Bereich wieder. Sie sagte: „Es war, als hätte ich meinen inneren Kompass verloren. Ich existierte nur noch, aber lebte nicht mehr.“
Und dann tauchte wieder die Leidenschaft für die Kunst auf. Erst leise, aber dann immer mehr Raum fordernd. Sie begann neben der beruflichen Tätigkeit zu malen, aber das funktionierte nicht.
Eines Tages stand sie im Büro und ihr kam nur ein Satz in den Sinn: „Der beste Zeitpunkt für einen Neuanfang ist JETZT!“ An diesem Tag, ein Tag vor ihrem 55. Geburtstag, kündigte sie und ging den mutigen Schritt in die Selbstständigkeit als Künstlerin.
Ihre künstlerische Leidenschaft gilt der konkreten Kunst, wo reine Form und Farbe die Eckpfeiler ihrer Existenz im kreativen Ausdruck sind. Schon während ihres Studiums begegnete sie diesem Kunststil durch das Bauhaus, De Stijl und Abstraction Création und erkannte darin einen Weg zur Sinnsuche. Die präzise Anwendung geometrischer Formen, in Acrylfarben auf Leinwand aufgetragen, verkörpert die Suche nach Bedeutung und ästhetischer Balance in einer chaotischen Welt. Ihre Werke hinterfragen traditionelle Vorstellungen von Selbstbestimmung, Wahrheit und zwischenmenschlicher Beziehung. Ihre Kunst will den Betrachter dazu bringen, etablierte Perspektiven zu zerlegen und neu zu definieren.
Die künstlerischen Werke der 59-jährigen sind sowohl auf nationalen als auch internationalen Ausstellungen präsent, was ihre breite Anerkennung und ihren Einfluss in der Kunstszene widerspiegelt. Einige ihrer Werke finden sich in renommierten Galerien wieder, während ihre Auftragsarbeiten geschätzte Plätze in privaten Sammlungen einnehmen. Diese Präsenz unterstreicht nicht nur die künstlerische Qualität und Tiefe ihrer Arbeiten, sondern auch ihren Beitrag zur Förderung einer universellen künstlerischen Sprache, die über geografische Grenzen hinweg reicht.
Timeless Magazine
Interview mit Barbara Maahs
vom 05.04.2025
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